Hallöchen zusammen.
Ich war hier die ganze Zeit nur stiller Mitleser, muss jetzt allerdings mal meinen Senf dazugeben...
Das Phänomen ist vollkommen normal und lässt sich auf zwei Maßgeblich Faktoren zurückführen. Einer davon ist, wie hier schon mehrfach erwãhnt, die Temperatur. Aber nicht die Außentemperatur, sondern die Batterie-, bzw. Zelltemperatur.
Der zweite, noch viel wichtigere Faktor sind Zellspannungsunterschiede in der HV-Batterie.
Ein paar Grundlagen zur HV-Batterie:
Die einzelnen Zellen in einer HV-Batterie haben einen Spannungsbereich in dem sie arbeiten. Bei Li-Ionen Akkus i.d.R. Zwischen 2,8 Volt (entladen) und 4,1 Volt (Ladeschlussspannung, also voll geladen).
Der Akku kann immer nur so voll sein wie die schwächste Zelle. Heißt z.B. Wenn ein Akku 80 Zellen hat, und von den 80 Zellen haben 79 Zellen noch 3,98 Volt, aber eine Zelle hat nur noch 3,75 Volt, dann wird der gesamte Akku vom Steuergerät nur noch mit 3,75 Volt bewertet.
Dies wäre aber garnicht möglich, da die einzelnen Zellen einen maximalen Zellspannungsunterschied haben dürfen. Dieser ist i.d.R. Sehr gering. Da reden wir von 20-60 MV (0,02-0,06V). Also eher exemplarisch betrachten!
Das Steuergerät überwacht permanent die Zelltemperatur und die Zellspannungsunterschiede.
Sind die optimalen Betriebsbedingungen nicht gegeben, regelt das Steuergerät die maximale Leistungsabgabe herunter, so lange bis das Steuergerät entscheidet, dass alles wieder im optimalen Betriebsbereich ist.
Das machen im übrigen fast alle Hersteller so, und es war auch schon bei manchen Verbrennen so. Bei E-Fahrzeugen ist es aber eigentlich immer so.
Beispiele:
BMW M3 und BMW M5. Hier wurde über ein aufsteigendes LED-Band um den Drehzahlmesser gezeigt wann die Betriebsbedingungen optimal sind. Erst wenn alle Segmente geschlossen waren, war die volle Leistung verfügbar.
Tesla. Bei Tesla gab es/gibt es einen Balken in der Anzeige. Dieser Balken ist bei nicht optimalen Betriebsbedingungen am Ende ausgegraut oder gepunktet. Je länger man fährt, und je besser die Betriebsbedingungen werden, je weniger ausgegraut ist er am Ende, oder die Punkte verschwinden. Erst wenn der Balken voll da ist, ist die volle Leistung verfügbar.
Mercedes zeigt in seinen E-Autos eine kleine Schildkröte an, bis die Bedingungen optimal sind. Diese verschwindet wenn alles im grünen Bereich ist und die volle Leistung zur Verfügung steht.
Beim Kätzchen haben die Entwickler sich wohl dazu entschlossen die Leistung in kW anzuzeigen. Das macht es dem Fahrer leicht sich darüber zu wundern warum die Leistung nicht wie angegeben 126kW, sondern nur 90, 95 oder 100kW beträgt. Manche E-Fahrzeughersteller zeigen garnichts in der Art an, und der Fahrer merkt es garnicht. Wir würden es ja auch nicht merken wenn da nicht die kW-Zahl angezeigt werden würde.
Es sind schlicht und einfach nicht alle Bedingungen im grünen Bereich und das Steuergerät regelt die Leistung herunter um den Akku zu schonen.
Ist bei meinem GT auch so. Spätestens nach 30-40 Minuten "normaler" Fahrt erreicht er dann die Leistung. Vollgas geben ist hier nicht sachdienlich, dadurch werden die Betriebsbedingungen auch nicht schneller erreicht.