Beiträge von kks001

    Ich hatte hier übrigens erst letztens eine Diskussion mit einem mittelgroßen CPO und anderen Usern auf Twitter.


    Der große Tenor war dann am Ende: Selbst wenn die Preise (durch den CPO) auf ein geringeres Niveau (z.B. 45 Cent) gesenkt würden, würde man damit den Diesel Dieter trotzdem nicht abholen:


    "Aber bis ich ein bestelltes BEV nach Monaten erhalte, wurden die Preise an der Säule eh längst wieder erhöht. Ist daher nix für mich - ich bleibe beim Diesel".


    Erst wenn die Auslastungen hoch genug sind (siehe: Tesla + IONITY als Betreiber an den autobahnnahen Locations) wird es zu einem Preiskampf zwischen den ganzen CPO und einer Stecherei um jeden Kunden kommen...

    Ich gehe sogar davon aus, dass bei regulatorischen Eingriff in die Preisgestaltung einige Ladepunktbetreiber "den Bach heruntergehen".


    Fastned als niederländischer HPC-Betreiber und auch Teil der Betreiber des zukünftigen "Deutschlandnetzes" schlüsselt quartalsweise ihre Zahlen für ihre Investoren als Beispiel immer schön auf.


    Obwohl Fastned bereits zu den teuersten Betreibern gehört, müsste Fastned hier in Deutschland im Schnitt pro installierter Alpitronic im Schnitt nur (!) 4-5 Ladevorgänge mehr pro Tag generieren, um die schwarze Null in den Bilanzen im Markt Deutschland zu erreichen. Ist leider nur schwieriger wie gedacht, dass bei dem starken Zubau von HPC-Säulen an den Autohöfen und den schwachen Neuzulassungszahlen zu schaffen...


    Müsste Fastned hier in Deutschland ihre Preise von den derzeitigen 0,69€ z.B. auf 0,49€ wegen irgendeinem regulatorischen Eingriff senken, würden die anderen HPC-Betreiber ja ebenfalls günstiger werden => die Auslastung verschiebt sich nahezu kaum zwischen den Betreibern & der Zubau von Ladeinfrastruktur geht durch das oben genannte GEIG-Gesetz unvermittelt weiter.


    Und plötzlich braucht Fastned in Deutschland keine 4-5 zusätzlichen Ladevorgänge pro installierter Alpitronic, um die schwarze Null zu erreichen, sondern - durch geringere Preise, die der Gesetzgeber festgesetzt hat - plötzlich 15 zusätzliche Ladesessions/pro Alpitronic.


    Insbesondere in Deutschland unmöglich. Die "Diesel Dieter" würden selbst skeptisch bleiben und bei ihrem Verbrenner bleiben, selbst wenn die Betreiber ihren Strom für 29 Cent raushauen würden ...

    Im wesentlichen sind ja 2 Punkte für die hohen Preise der deutschen Ladeinfrastruktur problematisch:


    1.) die super schlechten Auslastungen bei nahezu allen Betreibern (2023 betrug die Auslastung an allen deutschen Ladepunkten nur um 13%, mit weiter fallender Tendenz, da der Zubau durch EnBW, EWE Go, Pfalzwerke weiterhin stärker als die monatlichen Neuzulassungen sind)

    2.) die daraus verbundenen hohen Roamingpreise der Anbieter, um Verluste durch die geringe Auslastung zu minimieren, wodurch dann Electroverse, Virta, Bonnet als "MSP" (Mobility Server Provider = als Ladekartenherausgeber/Ladeapp-Betreiber) eben mittlerweile vielfach 70-90 Cent berechnen MUSS, um keine Verluste zu machen, teilweise liegen die Preise, die vom CPO/Ladepunktbetreiber im Roaming berechnet werden müssen, schon bei 0,80-1€ ...)


    Daraus folgend kann ich absolut verstehen, warum der Markt so ist, wie er eben nun ist: Würde irgendein Ladepunktbetreiber seine Roamingpreise erheblich senken und z.B. eine Ladekarte wie Electroverse bei einer Säule von "Hurra Strom" den Preis von ehemals 70 auf 40 Cent senken (wovon dann Hurra Strom zukünftig nur noch 35 statt 65 Cent weitergeleitet bekommt), würde "Hurra Strom" nur auf (erheblich viel) Marge & Gewinn verzichten - ohne ein nennenswertes Plus an Auslastung zu erzielen, da eben der Zubau von Ladeinfrastruktur (besonders im HPC-Bereich) so stark ist.


    Das wird ab Anfang 2025 übrigens noch deutlich schlimmer werden: Hier gilt nämlich das GEIG-Gesetz zum verpflichtenden Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Gewerbetreibende auf Grundstücken mit mindestens 20 Parkplätzen. Es hat schon einen Grund, warum z.B. Rewe (zusammen mit Penny) derzeit nahezu überall Alpitronics (meist durch EnBW, teilweise aber auch von den Pfalzwerken bzw. Total Energies) bekommt, die wollen halt schon vor Gesetzbeginn die Pflicht erfüllen. Aber z.B. Getränkemärkte, aber auch Aldi Nord, Tierfutterfachgeschäfte, verschiedene Möbelhaus-Ketten, Sonderpostenmärkte haben - aufgrund der hohen Investsummen für den Ausbau - bisher noch nahezu gar nichts an Ladeinfrastuktur. Da diese ganzen Ketten nix investieren wollen (es gab ja einen Brandbrief von > 20 Ketten gegen das Gesetz ...), müssen sie am Ende wohl dann auch wieder EnBW beauftragen und ihre Parkflächen an EnBW und Co. vermieten.


    Was auch noch ein riesiges Problem darstellt: Man kann aus den Ladesession-Zahlen, die monatlich die nationale Leitstelle veröffentlicht, sehr gut herauslesen, dass BEV im Bereich der "Laternenparker" bisher noch nahezu keine Rollen spielen. Im Juli gab es z.B. bei 1,5 Mio. BEV in Deutschland (+ PHEV, die ja ebenfalls zum Teil öffentlich laden) nur 4,3 Mio. öffentliche Ladesessions - und das trotz Ferienverkehr & vielen Ladepausen auf dem Weg durch Deutschland. Bei nur 2-3 Ladevorgängen pro BEV in Deutschland (und darin sind auch die ganzen 1h Ladevorgänge an den AC-Ladepunkten enthalten, wo man halt nur 60-70km Range nachlädt) kann mehr sehr gut erkennen, dass 80-85% der BEV-Fahrer keine Laternenparker sind und entweder bei der Arbeit oder zuhause laden - und daher am Ende auch die Auslastung an den Ladepunkten in Deutschland so gering sind.

    Wird zwar dann irgendwann etwas offtopic, aber bei den Flugzeugen (derzeit nur 3-4% am weltweiten Co2-Ausstoß) bin ich vollständig bei dir. Daher finde ich es auch ein bisschen schräg, wenn Leute wegen dem Klimaschutz nicht fliegen wollen oder sogar die Flughäfen lahmlegen. Bei hoher Auslastung verbraucht ein modernes Flugzeug um 3 Liter Kerosin pro 100km und Passagier ... das ist dann in Anbetracht nicht wirklich viel ;)


    Das viel größere Problem im Co2-Ausstoß ist aber in der Tat der Straßenverkehr (LKW+PKW), der sehr sehr schnell elektrifiziert werden muss (+ eFuels im Seeverkehr).


    Aber nun zurück zum Ora im Abo...

    Warum wollt ihr euch denn in einem E-Kurzstreckenauto nach Monaco, Andorra oder San Marino quälen? Dafür gibt's Flugzeuge. 🤣😂

    Die noch gebuchten und noch "offenen" Kilometer müssen so langsam bis zur Abfahrt "verfahren" werden. Am 22.09. geht es los ;)


    (Wobei ich ehrlicherweise zugegeben muss, dass ich hier im Forum wohl mit am meisten fliege... ich hoffe, dass ich mich jetzt unter der aktuellen Klimadiskussion nicht unbeliebt mache... btw. der Heliport von Andorra als "Länderpunkt" ist aber günstig nur per Heli-Rundflug von/nach dort zu erreichen ;))

    Antwort von HUK ist da: Waren Länder wie Italien, Spanien, Portugal, Kroatien usw. noch Bestandteil der damaligen AGB bei Abschluss, ist eine Fahrt dorthin problemlos möglich, weitere Länder (wie Andorra, Monaco, San Marino, ...) können durch die HUK AutoWelt auf Aufrage hingegen nicht bestätigt werden.


    Wobei ich mich schon frage, warum auch so viele Mietwagenvermieter bei den kleinen Ländern wie San Marino, Monaco, Andorra und Co. (bei Sixt ist es gegen die übliche Auslandsgebühr möglich, bei anderen sind die Länder meist zu 100% ausgeschlossen) solche Probleme machen. Ob hier irgendwelche (lokalen) Pannendienste im Fall der Fälle mangels fehlender Konkurrenz für die Versicherer bzw. Mietwagenanbieter besonders hochpreisig sind? Wobei ich mir bei San Marino und Andorra sogar vorstellen kann, dass dort in der Regel dann ein italienischer Pannendienst (bei San Marino) bzw. ein spanischer oder französischer Pannendienst (bei Andorra) kommt und hier erhebliche Aufschläge/Gebühren gezahlt werden müssen.